Aufsteiger Wädenswil düpierte Wollerau mit Zu-Null-Sieg 

Die Partie der bislang in drei Spielen sieglosen Wollerau und Wädenswil 2 ging am Samstagabend mit einem 3:0-Erfolg der Zürcher Gäste aus. 

von Bruno Füchslin 

Physis, Physis und nochmals Physis. Auch in unteren Ligen hat der Fussball in den letzten Jahren in dieser Sparte zugelegt wie noch nie in dessen Geschichte. Wer körperlich stärker ist, gewinnt zumeist. Nicht grad auf der Strecke, aber doch entsprechend eingeschränkt bleibt das, was Fussball-Beobachtende eigentlich lieber sehen: Kombinationen, Überraschungsmomente, Kreatives. In der aktuellen Phase bleibt Wollerau nur dies: gegen andere im hinteren Tabellendrittel Klassierte Punkte holen. Leichter geschrieben als umgesetzt … Aber dasselbe galt auch für die neu aus der 4. Liga aufgestiegene zweite Mannschaft Wädenswils. Auch sie hatte vorab – wie die Höfner – in der neuen Saison erst einen (Testspiel-)Erfolg zu Buche stehen. 

Innert neun Minuten vorentschieden Die erste Viertelstunde wies noch keine prickelnden Strafraumszenen aus. Vielmehr ging es um das von Erkämpfen von Raumvorteilen, was fast einem «Aufwärmen unter Wettkampfbedingungen» gich kam. Nach und nach erwies sich Wädenswil als jenes Team, das in seinen Offensivbemühungen Strukturierteres offenbarte. Dennoch ging die erste wirkliche Tormöglichkeit an die Gastgeber: Amil Hukic scheiterte mit seinem Abschluss nach 20 Minuten am aufmerksamen Zürcher Torhüter Silvan Brugger. Überhaupt: Beide Goalies erwiesen sich im Fortlauf der Partie als sichere Werte, die hier wie dort (bei Wollerau Mario Koch) mit wachen Reflexen beziehungsweise teils sehenswerten Paraden aufwarteten. Zehn Minuten später traf Muauia Abdallah ins Wollerauer Netz, und weitere 800 Sekunden danach schloss Kerem Rodoplu einen Konter erfolgreich ab. Zwei gehörige Nackenschläge fürs Heimteam, das jedoch im zweiten Abschnitt sichtbar konzentrierter auftrat und die Frage provozierte, weshalb nicht schon im ersten Durchgang dieselbe Präsenz gezeigt werden konnte. «Gegentreffer als Dosenöffner›» Wollerau-Torhüter Flavio Koch resümierte die Partie so: «Natürlich sind wir enttäuscht, dass es nicht mal zu einer Punkteteilung gereicht hat. Der erste Gegentreffer war der ‹Dosenöffner› für die Gäste. Letztlich haben wir verdient verloren – aber: weiter gehts …». Wädenswil-Trainer Antonio Maric sprach ebenfalls dieses für sein Team wichtige erste Tor an: «Wir konnten danach ruhiger agieren. Namentlich im zweiten Abschnitt hätten wir durch gute Umschaltsituationen noch mehr Treffer erzielen, umgekehrt aber auch welche kassieren können.» So blieb aus der Partie FCW gegen FCW dieses Fazit: Wädenswil hat sich als starker Aufsteiger für weitere Punktgewinne empfohlen, auch wenn die Ergebnisdifferenz, am Gezeigten gemessen, um einen Treffer zu hoch ausfiel. Wollerau hingegen wird sich (vorerst?) damit abfinden müssen, dass der Ligaerhalt Saisonziel bleiben muss und wohl auch bleiben wird. 

Wollerau – Wädenswil 2 0:3 (0:2) Erlenmoos. 85 Zuschauer. SR: Ugur Öner. Tore: 29. Abdallah 0:1. 39. Rodoplu 0:2. 78. Sidler (Handspenalty) 0:3. Wollerau: Koch; Mike Müller, Huber, Stefan Kälin, Coric; Hukic, Schürmann, Zivaljic, Meier; Marco Kälin, Schelling.– Zur Disposition: Gloor, de Rocker, Vigini, Duhra. Wädenswil 2: Brugger; Minella, Kleb, Giansiracusa, Mathieu Müller; Rodoplu, Pfeiffer, Abdallah, Khalil, Pumpalovic; Schiesser. – Zur Disposition: Sidler, Birchler, Biedermann, Fluri, Zaka, Wenger. Bemerkungen: Wollerau ohne Kohler, Menti, Gutmann, Jakupovic und Gasser (alle verletzt), Simon Kälin 

(gesperrt), Plazibat (Ferien), Ancona (Beruf) und Fiedler (Ausbildung). Wädenswil ohne Bürkli (krank), Juric, Näf, Phukan und Tim Aeppli (alle verletzt) sowie Silvan Aeppli und Egartner (beide Ausland). 66. Freistoss Pfeiffer an die Latte. Verwarnungen: 22. Meier (Foul). 57. Mathieu Müller (Foul). 83. Gloor (Foul). 83. Fischer (Trainer FCW; Reklamieren). Corners 6:7 (1:3).